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Naturgefahrenbulletin des Bundes

Ausgabedatum: Mittwoch, 9. Juni 2021 11:00 Uhr
Nächste Information: Donnerstag, 10. Juni 2021 11:00 Uhr

Weiterhin verbreitet mässige Hochwassergefahr in der Nordschweiz.  

Erneute Anstiege der Gewässer. Die Gefahrenstufe 2 kann insbesondere an kleineren und mittleren Gewässern sowie am Vierwaldstättersee erreicht werden.  
Prozess Stufe Betroffene Gebiete von bis
Hochwasser 2 Vierwaldstättersee 08.06.21, 11 Uhr 10.06.21, 11 Uhr

Wetter  (Stand: 09.06.2021, 11:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Die Druckverteilung über dem Alpenraum ist flach. Die Luftmasse ist dabei feucht und labil geschichtet.

Prognose

Am Mittwoch werden auf der Alpennordseite und im Wallis besonders gegen Abend verbreitet kräftige Schauer und Gewitter erwartet. Dabei können örtlich in nur wenigen Stunden ergiebige Niederschlagsmengen von 30 bis 60 mm fallen. In den kommenden Tagen erfolgt nach und nach eine Stabilisierung, die Schauer- und Gewitterneigung lässt nach.

Fliessgewässer und Seen  (Stand: 09.06.2021, 11:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Nach flächig ergiebigen und regional sehr intensiven Niederschlägen in den letzten Tagen sind mehrere Fliessgewässer vorübergehend in den Bereich der Gefahrenstufe 2 angestiegen, unter anderem die Sitter, der Rheintaler Binnenkanal, der Oberlauf der Thur, sowie die Zulg und die Gürbe. Die Anstiege dieser Flüsse wurden jeweils durch regional hohe Niederschlagsintensitäten ausgelöst. Nach Ende dieser intensiven Niederschlagsphasen sanken die Pegelstände in den betroffenen Gebieten meist wieder rasch unter die Gefahrenstufe 2.

Die Wasserstände der Seen in den am stärksten betroffenen Regionen sind ebenfalls deutlich angestiegen. Bieler- und Thunersee, Vierwaldstättersee und Walensee steigen infolge der anhaltend erhöhten Zuflüsse weiter an. Der Wasserstand des Vierwaldstättersees befindet sich aktuell nur wenige Zentimeter unterhalb der Gefahrenstufe 2.

Prognose

Die für Mittwoch vorhergesagten weiteren Niederschläge treffen in vielen Regionen auf gesättigte Böden. Dies führt zu beschleunigten und schnellen Anstiegen in betroffenen Fliessgewässern. Gleichzeitig sind Gewässer in alpinen Regionen von einer für die Jahreszeit überdurchschnittlichen Schneeschmelze betroffen. 

Da sich in der aktuellen Situation nicht vorhersagen lässt, wann und insbesondere in welchen Regionen die höchsten Niederschlagssummen zu erwarten sind, können Flüsse in verschiedenen Gebieten von schnellen und markanten Abflussanstiegen betroffen sein. Insbesondere in den Einzugsgebieten der kleinen Emme, der Reuss, der Thur und des Hochrheins, sowie der Aare oberhalb und unterhalb des Thunersees kann nicht ausgeschlossen werden, dass die Pegelstände der Flüsse wie teilweise schon in den letzten Tagen in die Gefahrenstufe 2 ansteigen.
Kleinere Fliessgewässer können nach gewittrigen Situationen in folgenden Regionen in die Gefahrenstufe 2 ansteigen: Berner Oberland, zentraler und östlicher Alpennordhang, zentrales und östliches Mittelland (siehe auch Wochenvorhersage des BAFU).

Am Vierwaldstättersee kann die Grenze zur Gefahrenstufe 2 im Laufe des Mittwochs erreicht werden und um einige Zentimeter überschritten werden.

Auch die Pegelstände des Brienzer- und Thunersees werden weiter ansteigen. Beim Thunersee ist ein Anstieg in die Gefahrenstufe 2 in den nächsten Tagen nicht auszuschliessen.

Ab Donnerstag wird sich die hydrologische Lage bei den Fliessgewässern entspannen, wobei sommerliche Temperaturen eine intensivere Schneeschmelze auslösen und in den betroffenen alpinen Regionen zu Pegelanstiegen führen werden.

Station Gefahrenstufe Maximum Zeitpunkt Maximum
Vierwaldstättersee - Luzern 2 433.98 - 434.05 m ü. M. 09.06.21, 12 Uhr - 10.06.21, 10 Uhr

Massenbewegungen  (Stand: 08.06.2021, 12:00 Uhr)

Da die Böden bereits stark gesättigt sind, können hohe Niederschlagsintensitäten Erdrutsche auslösen.