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Naturgefahrenbulletin des Bundes

Ausgabedatum: Donnerstag, 21. August 2025 11:00 Uhr
Nächste Information: Freitag, 22. August 2025 11:00 Uhr

Gebietsweise gewittriger Starkregen auf der Alpennordseite. Mässige Hochwassergefahr auf der Alpennordseite. 

Zwischen Mittwochnachmittag und Freitagmorgen ist auf der Alpennordseite gebietsweise mit ergiebigem Starkregen zu rechnen. Die genaue Lokalisierung unterliegt weiterhin einer relativ grossen Unsicherheit. Teils markante Abflussanstiege an kleinen und mittleren Flüssen. 
Prozess Stufe Betroffene Gebiete von bis
Regen 3 Nordwestschweiz, zentrales Mittelland 20.08.25, 14 Uhr 21.08.25, 18 Uhr
Regen 3 östliches Mittelland 20.08.25, 18 Uhr 22.08.25, 00 Uhr
Regen 3 zentraler Alpennordhang, östlicher Alpennordhang 21.08.25, 12 Uhr 22.08.25, 06 Uhr
Hochwasser 2 Alpennordhang, Mittelland 20.08.25, 12 Uhr 22.08.25, 11 Uhr

Wetter - Aktuelle Situation  (Stand: 21.08.2025, 11:00 Uhr)

Allgemeine Lage

Tief "Lukas" zieht bis Freitagmorgen von West nach Ost über den Alpenraum und löst verbreitet Schauer und Gewitter aus, dies besonders auf der Alpennordseite. Die langsame Zugbahn des Tiefs sowie eine nahezu ortsfeste Frontalzone begünstigen gebietsweise sehr hohe Niederschlagsintensitäten. 

Rückblick

Seit Mittwochnachmittag sind in der Deutschschweiz regional grosse Niederschlagsmengen gefallen. Durch die eingelagerten Gewitter schwankten die Mengen allerdings innerhalb kleiner Distanzen relativ stark. Die grössten Mengen konnten zwischen dem Kanton Solothurn und dem Napfgebiet mit 50 bis 80 mm registriert werden. Ähnliche Niederschlagssummen ergaben sich auch entlang der Voralpen von der Rigi über den Kanton Schwyz bis zur Linthebene. Örtlich wurden 50 mm auch in der Region Zürich sowie zwischen Schaffhausen und dem Seerücken überrschritten, wobei besonders Eschenz mit 85 mm hervorstach. In den übrigen Gebieten des zentralen und östlichen Mittellandes sowie am Juranordfuss beliefen sich die Niederschlagsmengen auf 30 bis 50 mm. Am Alpennordhang waren die Niederschläge mit 10 bis 25 mm bisher noch relativ bescheiden.

Wetter - Prognose  (Stand: 21.08.2025, 11:00 Uhr)

Wahrscheinlichste Entwicklung

Bis Freitagmorgen sind weitere, teils ergiebige Niederschläge zu erwarten. Sie konzentrieren sich in einer ersten Phase auf das Flachland der Deutschschweiz, wobei besonders im östlichen Mittelland bedingt durch kräftige Schauer oder vereinzelt auch Gewitter lokal nochmals Niederschlagsmengen 30 bis 50 mm, örtlich aber mehr zu erwarten sind. In diesen Gebieten lassen die Niederschläge ab Mitternacht aber rasch nach. 

Durch die Windrehung auf nördliche Richtungen verlagern sich die Niederschläge allmählich zum Alpennordhang. Dort sind bis am Freitagmorgen verbreitet Mengen zwischen 20 und 40 mm zu erwarten. Lokal sind wiederum durch kräftige Schauer und vereinzelt Gewitter Mengen von deutlich über 50 bis 80 mm möglich. Die grössten Mengen sind dabei wahrscheinlich von den Zentralschweizer Voralpen über die Linthebene bis zum Alpstein zu erwarten. Am Freitagmorgen lassen die Niederschläge auch am Alpennordhang deutlich nach.

Die Schneefallgrenze liegt die meiste Zeit oberhalb von rund 3000 Metern und sinkt erst gegen Ende des Ereignisses knapp unter 3000 Meter.

Unsicherheiten

Durch die eingelagerten Schauer und vereinzelten Gewitter schwanken die Niederschläge sowohl im Flachand als auch später am Alpennordhang innerhalb kleiner Distanzen stark. Die genaue Lokalisierung der Starkniederschläge kann nicht genau abgeschätzt werden.

Eine weitere Unsicherheit stellt der zeitliche Verlauf dar. Je nach Modell ist der Übergang zur Nordstausituation schneller oder langsamer, was bedeutende Auswirkungen auf die Niederschlagsmengen hat, insbesondere im Flachland.

Fliessgewässer und Seen  (Stand: 21.08.2025, 11:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Im Mittelland und generell auf der Alpennordseite sind die Abflüsse aufgrund der Schauer und Gewitter seit Mittwoch erhöht.

Die Gefahrenstufe 2 (mässige Gefahr) wurde jedoch nur punktuell und vorübergehend an einigen kleineren Flüssen erreicht.

Prognose

Die Hochwassergefahr auf der Alpennordseite dauert am Donnerstag und Freitag weiterhin an.

Im Verlauf des Donnerstags verschiebt sich der Schwerpunkt der Niederschläge vom Norden in die Zentral- und Ostschweiz.

In diesen Regionen dürfte an einigen kleinen und mittleren Fliessgewässern aufgrund der erneuten Niederschläge in Kombination mit den bereits nassen Böden und der hohen Schneefallgrenze vorübergehend die Gefahrenstufe 2 (mässige Gefahr) erreicht werden.

Bezüglich der betroffenen Gebiete und der erwarteten lokalen Niederschlagsmengen besteht jedoch weiterhin Unsicherheit.

An den grösseren Flüssen wie Aare, Reuss, Thur und Rhein steigen die Pegel erneut an, bleiben aber voraussichtlich unter der Gefahrenstufe 2.

Massenbewegungen  (Stand: 21.08.2025, 11:00 Uhr)

Aktuelle Situation

Die Böden sind nass.

Prognose

Am Donnerstag und Freitag werden weitere Niederschläge erwartet. Bei andauernd hoher Niederschlagsintensität können lokale Rutschungen am Alpennordhang auftreten.